Wer gedacht hatte, dass der 1. FC Bocholt seinen famosen Lauf auch im Jahr 2024 weiter fortsetzen würde, der wurde enttäuscht. Denn die Münsterländer sind mittlerweile kein Tabellenführer der Regionalliga West mehr und befinden sich in einer Krise.
Nur ein Sieg aus den letzten sechs Pflichtspielen, inklusive des peinlichen 0:3-Aus im Niederrheinpokal gegen die Sportfreunde Baumberg: In Bocholt läuft es nicht mehr rund. "Das wissen wir auch. Aber wir wussten auch, dass es nicht von Spieltag eins bis zum Saisonende nur positiv laufen würde. Rückschläge gehören im Fußball, im Sport und im Leben einfach dazu. Damit müssen wir umgehen", betont Christopher Schorch.
Der Geschäftsführer Sport des Tabellenzweiten, der aktuell drei Punkte hinter Alemannia Aachen liegt, betont aber auch: "So oder so: Wir spielen eine super Saison und lassen uns das auch nicht schlechtreden. Wer hätte denn diese Ausbeute beim 1. FC Bocholt vor der Saison für möglich gehalten? Wohl niemand. Wir werden auch aus diesem kleinen Tal herauskommen. Ich habe immer gesagt, dass die Saison sehr lang ist und es nicht nur um eine Mannschaft oder zwei Teams geht. Die Spitzengruppe besteht aus vier, fünf Klubs - und das bewahrheitet sich alles. Es wird noch sehr eng."
Manche Kritiker legen in dieser schlechteren Phase des 1. FC Bocholt den Finger in die Wunde und fragen sich auch, warum die Mannschaft von Dietmar Hirsch nach einer famosen Hinrunde plötzlich mit sieben Winter-Zugängen ins neue Jahr 2024 gegangen ist?
Da sind die sieben Zugänge schnell erklärt und relativiert, wie ich finde. Das sind Jungs, die unseren Kader stärker und nicht schwächer machen
Christopher Schorch
Mit Leon Gino Schmidt (Sportfreunde Lotte), Dominik Klann (SV Lippstadt) und Willi Reincke (SC Verl) verließen drei Spieler den Hünting im Winter. Derweil heuerten mit Nicolas Hirschberger (Fortuna Düsseldorf II), Raphael Assibey-Mensah (TSV Schott Mainz), Phillip König (MSV Duisburg), Lennart Brandes (SV Straelen), Sebastian Patzler (Wuppertaler SV), Orhan Ademi und Vasco Walz (beide zuletzt vereinslos) gleich sieben neue Spieler in Bocholt an.
"Drei Jungs haben uns verlassen und mit Gino Windmüller sowie Dildar Atmaca haben wir zwei Langzeitverletzte. Das sind schon einmal fünf Spieler. Ein dritter Torwart hat uns noch gefehlt und plötzlich war nach dem Straelen-Aus auch Lennart Brandes, der in Bocholt lebt und sehr talentiert ist, auf dem Markt. Da sind die sieben Zugänge schnell erklärt und relativiert, wie ich finde. Das sind Jungs, die unseren Kader stärker und nicht schwächer machen", betont Schorch.
Am kommenden Wochenende - Samstag, 24. Februar, 14 Uhr - geht es für Bocholt zum SC Wiedenbrück. Schorch: "Ein guter Gegner, der zeigt, wie viel Ehrgeiz in der Mannschaft steckt. Der Sponsor kündigte ja an, dass er sich am Saisonende zurückzieht, doch die Jungs geben Vollgas und schenken nichts ab. Wir wollen voll dagegenhalten und zurück in die Erfolgsspur finden."